Wusstest du, dass einer meiner ersten von vielen Blogs ein Buchblog war, auf dem ich rund 600 Bücher (und einige Filme) rezensiert habe? So fing tatsächlich alles an, und für die WebBusinessClub-Seite habe ich mich entschieden, eine eigene Kategorie für Buchtipps aufzunehmen. Denn: Man muss nicht für alles einen teuren Onlinekurs kaufen, um etwas zu lernen. Manchmal kommt man mit einem Buch mindestens genauso weit.

Das erste Buch, das ich in dieser neuen Kategorie vorstellen will, bewerte ich nicht uneingeschränkt positiv. Es handelt sich um Evaldo Albuquerques Copywriting-Ratgeber The 16 Word Sales Letter, das es ausschließlich auf Englisch gibt. Ich habe tatsächlich viele Kritikpunkte daran – als Buchcoach und 12-fache Autorin (auf buchheldinnen.de gibt’s dazu mehr Infos), aber auch einfach als Mensch des 21. Jahrhunderts.

Copywriting – also das Schreiben von Verkaufstexten – finde ich wahnsinnig spannend. Denn schreiben kann ich ganz gut – aber Copywriting ist für mich oft eine echte Herausforderung.

Die Kritikpunkte

Da mich vieles an diesem Buch gestört hat, fange ich damit an.

Zunächst mal hat das Buch nicht viel Inhalt. Etwas mehr als 90 Seiten kommen zusammen, wobei da ein ausführliches Vorwort, die Einladung zur Anmeldung zum Newsletter und viele nahezu leere Seiten dabei sind. Ich schätze, es kommt so viel Text wie in 4 – 5 längeren Blog-Artikeln zusammen. In großer Schrift und mit viel Weißraum ergibt das so etwas wie ein Buch.

Das Ganze ist außerdem unmöglich formatiert, und ich überlege, das Buch in meinen Buchcoachings als Negativ-Beispiel für diesen Aspekt zu nutzen. Selbst, wenn du dich noch nie mit dem Thema Buchsatz auseinandergesetzt hast, wird dir auffallen, dass dieses Buch sehr unprofessionell und einfach nicht besonders gut aussieht.

Es sind auch viele sprachliche Fehler drin, und das ist mir als Nicht-Muttersprachlerin aufgefallen. Teilweise fehlen Wörter oder es werden falsche verwendet („active“ als Verb statt „activate“ zum Beispiel), wobei ich mich da selbst natürlich nicht ausnehme – solche Fehler unterlaufen selbst mit gutem Lektorat. Für diese wenigen und nicht sehr gut aufbereiteten Inhalte ist dieses Buch mit fast 40 Euro (ja, wirklich) auch noch ziemlich teuer.

Der Titel ist außerdem irreführend (ähnlich wie Fitzeks Passagier 23, aber das ist ein anderes Thema). Denn es geht in The 16 Word Sales Letter keineswegs darum, eine Verkaufsnachricht mit 16 Wörtern zu verfassen. Sondern Albuquerque beschreibt seine Methode in 16 Wörtern. Die allerdings nicht ausreichen, um die Methode zu beschreiben, sondern vor allem auf zehn Fragen verweisen, die man beantworten soll, um mit seinen Verkaufstexten zu überzeugen. Und diese zehn Fragen sind der Inhalt des Buchs.

Was ich aber wirklich schlimm finde, sind die Beispiele, die Albuquerque bringt, um diese zehn Fragen zu illustrieren. Denn während dort teilweise aus Catch Me If You Can oder Wie man Freunde gewinnt zitiert wird, kommen zur Illustration auch Sätze von Pick-up-Artists oder aus der aller-untersten Propaganda-Schublade (ja, genau, was du denkst) zum Tragen. Storytelling ist enorm wichtig in Sachbüchern – sage ich auch immer -, aber die Auswahl der Storys ist eben auch wichtig. Ich hätte es viel, viel besser gefunden, wenn Albuquerque hier ein bisschen mehr Zeit in die Recherche gesteckt oder sich einfach aus seinem eigenen Geschichten-Fundus bedient hätte.

Warum ich trotzdem von The 16 Word Sales Letter erzähle

Okay, jetzt habe ich ziemlich viel gemeckert. Und – meiner Meinung nach – eine Menge gerechtfertigter Kritik angebracht.

Warum schreibe ich dann trotzdem hier über The 16 Word Sales Letter?

Ganz einfach: weil ich alles mag, was analytisch ist. Weil ich glaube, dass wir die Welt besser verstehen können, wenn wir mal diesen und mal jenen Aspekt genauer anschauen. Und genau das tut Albuquerque mit seinen 10 Fragen. Er benennt Fragen, die Menschen im Kopf herumgehen, wenn sie sich überlegen, ob sie ein Angebot annehmen sollen oder nicht – und die man deswegen sinnvollerweise beantwortet. Ich habe bisher nicht alle 10 Fragen in meinen Verkaufstexten beantwortet, aber festgestellt, dass die Texte besser funktioniert haben, in denen ich ganz intuitiv auf einige der Punkte eingegangen bin. Ganz verkehrt ist der Inhalt also nicht – auch wenn Präsentation und Vermittlung ziemlich zu wünschen übrig lassen.

Die 10 Fragen aus The 16 Word Sales Letter

Das Kernstück des Buchs sind 10 Fragen, die man in seinen Verkaufstexten beantworten soll, und tatsächlich haben mir diese 10 Fragen geholfen, mich stärker mit meiner Präsentation und meinen Texten auseinanderzusetzen – auch wenn ich nicht blind die Fragen übernehme. Um dir das nicht vorzuenthalten, findest du sie hier (von mir ins Deutsche übersetzt). Die Fragen sind aus Sicht deiner Kund*innen formuliert.

  1. Was ist der Unterschied zwischen deinem Angebot und allen anderen?
  2. Was ist für mich drin?
  3. Woher weiß ich, dass das stimmt?
  4. Was hält mich zurück?
  5. Wer trägt die Verantwortung dafür, dass es bisher nicht geklappt hat?
  6. Warum jetzt?
  7. Warum sollte ich dir vertrauen?
  8. Wie funktioniert es?
  9. Wie kann ich anfangen?
  10. Was habe ich zu verlieren?

Die Antworten auf die Fragen können natürlich unterschiedlich ausfallen. Für nachhaltige Überzeugungsarbeit empfehle ich dir, sie als Ansatzpunkt zu nehmen, um dich mit deinem Angebot auseinanderzusetzen.

Nehmen wir als Beispiel die Frage: „Warum jetzt?“ Viele Kurs-Anbieter*innen nutzen diese Frage, um künstlichen Druck mit künstlicher Verknappung zu erzeugen. Du kannst aber auch überlegen, warum es tatsächlich jetzt besser als später ist – vielleicht gibt es bald eine Messe, einen saisonalen Grund oder es dauert einfach sehr lange, bis du dein Angebot wieder machen kannst. Auf dieselbe Weise kannst du alle Fragen beantworten.

Wenn du dir selbst ein Bild machen möchtest

Die Essenz aus dem Buch hast du hier schon gefunden, viel mehr Inhalte gibt es dort nicht. Trotzdem verlinke ich es – schließlich bin auch ich einer eingeschränkten Empfehlung gefolgt und habe es mir gekauft. Hier findest du das Buch auf Amazon (Affiliate-Link):

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Über die Autorin

Yvonne

Yvonne hat ihre Business-Laufbahn ganz klassisch mit einem BWL-Studium begonnen und anschließend in einer Unternehmensberatung viel über die Arbeitswelt und übers Business gelernt. Ein weiteres Studium (Bildungswissenschaft) und knapp zehn Jahre später startete Yvonne bei einem E-Commerce-Unternehmen durch - bis sie schließlich in die Geschäftsführung einstieg und dem Unternehmen mehrere Rekordjahre verschaffte. Heute arbeitet Yvonne als Autorin und Coach und hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen eine Stimme zu geben und das Onlinebusiness transparenter und ehrlicher zu machen.

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