Seit fünf Jahren biete ich Onlinekurse an, und die Frage nach der richtigen Plattform hat mich viel ausprobieren lassen (und ja, ich probiere auch einfach gerne aus). Ich hatte meine Kurse bei Teachable, Elopage, Udemy, Coachannel, WordPress mit Learndash und eine weitere Plattform, deren Namen ich vergessen habe und die heute nicht mehr existiert. Seit diesem Jahr ziehe ich meine Mitgliederbereiche und Kurse alle zu Searchie* um. Angeregt durch eine Blogparade von Betracie Krammer zum Thema und durch die vielen Fragen von all den Menschen, die sich auf den ersten Blick in meine Mitgliederbereiche verliebt haben, stelle ich hier nun Vor- und Nachteile von Searchie vor – und vor allem die Gründe, aus denen ich mich dafür entschieden habe.

Kriterien für die Auswahl des Kursbereiches

Bevor ich von meinen Erfahrungen zu diversen Kursbereichen erzähle, gebe ich einen Tipp, den ich immer gebe, wenn mich jemand nach einer Empfehlung fragt: Die Auswahl der passenden Software kann einen nämlich ganz schön vom eigentlichen Ziel ablenken und dabei viel Zeit, Energie und auch Geld kosten. Erst wenn du die ersten Schritte gehst, dich ausprobierst und siehst, was bei deinen Teilnehmer*innen gut ankommt, kannst du wirklich wissen, was du brauchst. Und das kann sich im Lauf der Zeit auch ändern.

Deswegen lautet mein 1. Tipp: Mach es am Anfang so einfach wie möglich.

Auch eine Facebook-Gruppe kann ein guter erster Kursbereich sein. Oder ein E-Mail-Verteiler. Oder WhatsApp.

Wenn du wächst und deine Zugänge verkaufst, solltest du darauf achten, dass die Technik gut ineinander greift. Als ich meinen allerersten Kursbereich angelegt habe, wollte ich einfach etwas, das funktioniert. Ich hatte den ein oder anderen Onlinekurs selbst angeschaut und fand alle einigermaßen professionell. Also nahm ich die Plattform, die ich bei einer Anbieterin gesehen hatte und die mir gut erschien: Teachable. Ich kannte mich damals vor allem mit WordPress aus, hatte schon einen WooCommerce-Shop eingerichtet ~ und durfte dann die Zugänge für die Teilnehmer*innen manuell anlegen, weil es keine Schnittstelle gab bzw. ich sie nicht einrichten konnte. Das war damals nicht ganz so schlimm, da ich nur drei Teilnehmerinnen hatte. Trotzdem empfehle ich mittlerweile immer, Kursbereich und Zahlungsanbieter gemeinsam zu denken.

Tipp 2 für die Auswahl daher: Achte darauf, dass du deinen Zahlungsanbieter mit deinem Kursbereich verbinden kannst.

Als WordPress-Fan (immerhin habe ich ein Buch darüber geschrieben*) bin ich dann relativ bald auf die Idee gekommen, meinen Kursbereich selbst auf WordPress zu hosten. Eine ganze Weile habe ich nach dem perfekten Plugin recherchiert. Meine Kriterien waren:

  • hohe Verbreitung (und damit einhergehend gute Dokumentation, regelmäßige Updates, ergänzende Plugins),
  • gute Strukturierung der Kursinhalte.

Mit WooCommerce konnte ich so alles auf einer Website abbilden – Shop und Kursbereich.

In die engere Auswahl kamen drei Kursbereiche. Alle waren gut, keiner war perfekt.

Tipp 3: Den perfekten Kursbereich gibt es nicht.

Da ich die Thrive-Suite nutze, bot sich Thrive Apprentice* an. Das hatte mir zum damaligen Zeitpunkt allerdings zu wenig Möglichkeiten, den Kurs zu strukturieren (mittlerweile hat sich da viel getan).

Lifter LMS fand ich sehr attraktiv, weil es dort die Möglichkeit gibt, eine begleitende Kursgruppe auf der eigenen Seite zu hosten. Allerdings ist das Plugin in der Vollversion (die man für die Gruppe braucht), recht teuer.

LearnDash ist sehr verbreitet, kann in Kombination mit BuddyBoss auch eine eigene Gruppe abbilden und bot zumindest fast so viele Struktur-Ebenen an, wie ich mir das wünschte. Die Integration mit WooCommerce war auch sehr einfach. Und so wurde es für lange Zeit (und für kleinere Kurse immer noch) genau diese Kombination. Da ich den Kursbereich ohnehin unter einer Subdomain (z. B. kurse.mynextself.com) hosten wollte, nutzte ich hier also ein anderes Theme als auf meiner Website. Die Lösung mit der Subdomain ist sehr verbreitet und hat den Vorteil, dass Website und Kursbereich technisch unabhängig voneinander sind. Die beiden Seiten haben unterschiedliche Ziele und du kannst sie so jeweils auf ihren Zweck optimieren.

Tipp 4: Hoste den Kursbereich auf einer separaten Website.

Im Laufe des letzten Jahres habe ich mich entschieden, meine Kursbereiche nicht mehr selbst zu hosten. Und auch das hat mit dem Zahlungsanbieter zu tun. Ich wollte ein Affiliate-Programm aufsetzen, was mit WooCommerce zwar geht, aber sehr (seeehr!) kompliziert ist. Also schaute ich mich nach anderen Zahlungsanbietern um. Und experimentierte auch mit deren Kursbereichen. Coachannel gefiel mir sehr gut, und ein paar meiner Angebote hoste ich mittlerweile dort. Dank Zapier-Automatisierung konnte ich auch gut verschiedene Kombinationen aus Zahlungsanbieter und Kursbereich umsetzen, sodass ich gedanklich schon offener für neue Kursbereiche war.

Was gut war, denn dann habe ich mich verliebt. In Searchie*.

Sorry, ich kann’s nicht anders sagen. Als ich zum ersten Mal Searchie selbst genutzt habe (in Stu McLaren’s Membership Programm*), war ich sofort hin und weg. Denn Searchie hat mehr von Netflix als von einem klassischen Kursbereich. Beispielsweise kann man durch die einzelnen Videos swipen, statt immer wieder zwischen einzelnen Lektionen zu wechseln. Ich kann genau an der Stelle weiterschauen, an der ich beim letzten Mal aufgehört habe. Und alle Videos werden beim Hochladen automatisch transkribiert und als Audiofile zur Verfügung gestellt (wenn ich als Kurserstellerin das möchte).

Vor allem die automatisch erstellten Transkripte erhöhen noch einmal die Bedienfreundlichkeit. Denn sie sorgen dafür, dass alle Videos, auch Aufzeichnungen aus Gruppencalls, nach Stichworten durchsuchbar sind.

Es hat mir einfach immer wieder Spaß gemacht, in diesen Kursbereich zu gehen. Ganz ohne Gamification, Erinnerungsmails, Zeitdruck. Und genau dieses Feedback erhalte ich auch von meinen Teilnehmer*innen.

Mein neues Kriterium, an das ich vorher gar nicht gedacht hatte, war also: Es soll Spaß machen, damit zu arbeiten. Meinen Teilnehmer*innen und auch mir.

All die Kriterien, nach denen ich damals meine WordPress-Plugins recherchiert hatte, sind dadurch in den Hintergrund gerückt. Und ich habe angefangen, meine großen Programme nach Searchie umzuziehen.

Deswegen Tipp 5: Es ist normal, dass Anforderungen sich ändern.

Ich habe mich mittlerweile also für eine Hybrid-Lösung entschieden: große Programme, die über mehrere Monate laufen, liegen in Searchie. So mache ich es leichter, den Überblick zu behalten und immer am Ball zu bleiben. Kleinere Programme, die man selbst innerhalb weniger Tage durcharbeitet, bleiben bei Coachannel. Ein paar alte Programme liegen momentan noch auf LearnDash, aber diese ziehe ich nach und nach um. Und habe dabei festgestellt, wie angenehm es doch sein kann, mal etwas nicht selbst zu hosten.

Welche Kriterien ziehst du heran, um deinen Kursbereich auszuwählen?

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Über die Autorin

Yvonne

Yvonne hat ihre Business-Laufbahn ganz klassisch mit einem BWL-Studium begonnen und anschließend in einer Unternehmensberatung viel über die Arbeitswelt und übers Business gelernt. Ein weiteres Studium (Bildungswissenschaft) und knapp zehn Jahre später startete Yvonne bei einem E-Commerce-Unternehmen durch - bis sie schließlich in die Geschäftsführung einstieg und dem Unternehmen mehrere Rekordjahre verschaffte. Heute arbeitet Yvonne als Autorin und Coach und hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen eine Stimme zu geben und das Onlinebusiness transparenter und ehrlicher zu machen.

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